Pumpkin Spice Latte, Pumpkin Spice Sirup, Pumpkin Spice Granola – ganz ehrlich, viel kann ich mit dem Hype um die original amerikanische Spezialität nicht anfangen. Denn im Grunde ist es doch schlichtweg eine Gewürzmischung – nämlich die für Kürbiskuchen. Es gibt schließlich auch kein Schwarzwälder Kirsch Spice oder Käsekuchen Spice… Jedenfalls ist mir das ganze Theater, das jeden Herbst aufs neue entfacht wird, etwas suspekt. Bei einer Kollegin, die gerade Urlaub in den USA macht, sah ich allerdings kürzlich etwas, das mich sofort lockte. „Back mich – auch wenn ich voll von dieser ominösen Gewürzmischung bin. Komm, Amy, gib Dir einen Ruck!)“ sprach der Pumpkin Spice Hefezopf, den die besagte Kollegin im Supermarkt gekauft hatte, zu mir. Naja, und da ich nicht so oft die Ehre habe, dass sich Gebäckwaren mit mir über Instagram Stories unterhalten, gab ich dem Pumpkin Spice Hefezopf also einen Versuch.
Denn hübsch sieht das Teilchen ja schon aus, oder? Der Swirl im Inneren und vor allem der fluffige Hefeteig, der dank Kürbispüree in einem so strahlend lebendigen Orange daher kommt, dass da nicht mal Donald Trump mithalten könnte, machen optisch schon her. Aber mit seinen inneren Werte kann mein neuer Freund Herr Pumpkin Spice Hefezopf ebenfalls punkten. Durch die Mischung aus frischer Hefe, Sauerteig und Kürbispüree wird der Teig wahnsinnig saftig. Obwohl Hefezöpfe ja dazu neigen, ab dem 2. Tag schon staubtrocken zu sein, bleibt dieses gute Stück deutlich länger saftig und weich. Geschmacklich ist der Pumpkin Spice Hefezopf sowohl zum Kaffeetrinken am Nachmittag, als auch fürs Frühstück perfekt, da er nicht zu mächtig ist. Geschmacklich erinnert er mich auf Grund der Gewürzmischung, die von Ingwer und Muskat, über Nelken, Zimt und Piment reicht, ein bisschen an Honigkuchen.
Eigentlich war übrigens der Plan, dass wir die Reste des Hefezopfs am Wochenende als French Toast verspeisen. Dann wäre es auch nicht so schlimm gewesen, wenn die Scheiben nach 4 Tagen langsam etwas trocken geworden wären. Allerdings hat uns der Zopf so gut gemundet, dass diese Idee hinfällig geworden ist.
Pumpkin Spice Hefezopf
(für einen großen Laib)
Für den Teig
300 g Hokkaidokürbis
500 g Mehl Type 550
75 g Sauerteig
5 g frische Hefe
50 g lauwarme Vollmilch
70 g Zucker
1 Ei
7 g Salz
50 g kalte Butter in Stücken
1 TL Vanilleextrakt
Für die Füllung
200 g Hokkaidokürbis
110 g brauner Zucker
1 TL Salz
1,5 TL Zimt
0,5 TL gemahlener Ingwer
0,25 TL gemahlene Nelken
0,25 TL Muskatnuss
0,25 TL Piment
Außerdem
1 Ei
1 EL Mineralwasser
- Für das Kürbispüree 500-600 g Hokkaidokürbis waschen, entsteinen, in kleine Stücke schneiden und 12 Minuten im Wasser weich garen. Danach mit einem Pürierstab oder Kartoffelstampfer fein pürieren. Zur Seite stellen.
- Für den Teig alle Zutaten außer Salz und Butter in einer Küchenmaschine mit Knetharken 10 Minuten bei kleiner Geschwindigkeit kneten. Anschließend für weitere 5 Minuten bei schneller Geschwindigkeit zu einem glatten Teig verkneten. Am Ende Butter und Salz portionsweise hinzufügen.
- Den Teig zu einer Kugel formen und 4 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen.
- Alle Zutaten für die Füllung miteinander verrühren.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ohne viel Druck zu einem Rechteck auswallen. Die Maßen des Teigrechtecks sollten etwa 30 x 20 cm betragen. Den Teig mit der Füllung bestreichen, dabei einen kleinen Rand aussparen. Eine eckige Kastenform leicht einbuttern oder mit Backpapier auslegen.
- Den Teig von der langen Seite her aufrollen und den fertigen Zopf mit der Naht nach unten in die Kastenform legen.
- Den Hefezopf weitere 30 Minuten gehen lassen. Währenddessen den Backofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen.
- Ei und Mineralwasser verquirlen und den Pumpkin Spice Hefezopf damit bestreichen. Etwa 45 Minuten im Ofen goldbraun backen. Nach dem Backen in der Form auskühlen lassen und erst komplett abgekühlt in Scheiben schneiden.
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