Die Temperaturen werden immer kälter und das intensive Lauftraining des Sommers ist nun wirklich vorbei. Trotzdem möchte ich im Winter regelmäßig Laufen gehen, um im Frühjahr nicht wieder bei Null zu beginnen. Das war nämlich ein Fehler, den ich ganz zu Beginn meiner „Laufkarriere“ begangen habe. Schnee, Eis und Erkältungen hielten mich mehrere Monate vom Laufen ab und zum Dank schaffte ich im Frühjahr nicht mal mehr 20 Minuten am Stück.
Aber auf was sollte man im Winter achten, um die Gesundheit nicht zu gefährden? Zu dieser Thematik habe ich einen Laufexperten befragt, den ich beim Muscle Milk Event in Hamburg kennen lernen durfte.
Arne Greskowiak ist nicht nur Sport- und Fitnessökonom, Gründer und Inhaber von agosport, sondern arbeitet auch noch als Dozent an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Wie ich euch schon berichtete, hat er mich mit seiner motivierenden Ausstrahlung und seinem Knowhow total begeistert. Er selbst lief dieses Jahr den Transalpine Run und bewältigte dabei ca. 300 km und ca. 15.000 Höhenmeter in 8 Tagen!
Seine hilfreichen Tipps & Tricks für ein erfolgreiches Lauftraining im Winter hat er mir im Interview verraten und möchte ich unbedingt an euch weitergeben:
Ist Laufen im Winter nicht schädlich?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen auch im Winter zu laufen. Beachten sollte man jedoch, dass es gerade am Morgen und abends dunkel ist. Im Herbst liegen Blätter auf dem Boden, die hervorstehende Blätter und Steine verdecken, über die man stolpern könnte. Bei kalten Temperaturen empfiehlt es sich zudem, ein „Buff“ beim Laufen zu tragen, damit die eiskalte Luft nicht direkt in die Atemwege gelangt. (Rest, siehe unter Kleidung weiter unten)
Wie kann ich in der kalten und dunklen Jahreszeit motiviert bleiben, das Lauftraining draussen fortzusetzen?
Die sportliche Leistungsfähigkeit lebt von Wiederholung und Kontinuität. Wenn wir das Lauftraining im Winter einstellen, müssen wir im Frühjahr – mehr oder weniger – bei 0 anfangen. Im Winter macht das Laufen mit der richtigen Ausrüstung genauso viel Spaß wie im Sommer. Gerade am Wochenende, an dem man auch tagsüber laufen kann, ist es herrlich.
Wie dick sollte ich mich anziehen?
Die meisten Menschen ziehen sich zu dick an. Optimalerweise kleidet man sich nach dem „Zwiebelprinzip“. Mehrere dünne Kleidungsstücke übereinander. So wird die Wärme lange erhalten und man hat die Option Kleidungsstücke während des Trainings auszuziehen. Als unterste Schicht eignet sich ein „Baselayer“ bsp. von Under Armour. Diese „Unterziehwäsche“ liegt sehr eng auf der Haut und transportiert den Schweiss vom Körper weg. Als oberste Schicht bietet sich eine dünne Jacke an, die auch gegen Regen oder Schnee schützt. Dazwischen wärmende Kleidung.
Es sollte sich so warm angezogen werden, dass uns kalt wäre, wenn wir uns nicht bewegen würden. Das bedeutet, dass uns die ersten 5 – 10 Minuten leicht kalt ist. Wir werden dies aber nicht bereuen, da wir danach bei einer angenehmen Körpertemperatur laufen können. Mütze und Handschuhe nicht vergessen! Am Kopf verlieren wir als erstes die Körperwärme!!!
Die Laufschuhe sollten ein ordentliches Profil haben, mit dem wir nicht auf nassem, rutschigen Untergrund ausrutschen.
Sind Stirnlampen, Spikes & Co ein Muss?
Zur Stirnlampe sollte man bei unbeleuchteten Wegen greifen. Zum einen schützt es uns vor Unfällen mit Fahrrädern oder Autos, zum anderen haben wir einen klareren Durchblick für den nächsten Schritt auf den Boden.
Spikes eignen sich bei gefrorenem Boden. Bei Schnee läuft es sich mit einem ordentlichen Laufschuh gut.
Welches Alternativtraining macht jetzt am meisten Sinn?
Grundsätzlich sollte jeder Läufer auch ein funktionelles Krafttraining für Läufer absolvieren. Die Beweglichkeit, Kraft und Koordination darf nicht zu kurz kommen. Gerade im Winter hat man hierfür ausgiebig Gelegenheit.
Vielen Dank an Arne, für diese vielen tollen Antworten. An mangelnder Ausrüstung wird es bei mir nun genauso wenig scheitern, wie an zu wenig Motivation und Knowhow. Also, worauf warte ich noch?! Auf gehts! 🙂 Lauft Ihr im Winter genauso gerne wie im Sommer?
Süüüüüüüß mit den Ohrenwärmern 😀 Ich ziehe immer eine Mütze an, stecke alle Haare rein damit sie nicht stören. Dann erkennt mich auch keiner. ;)) Ich ziehe teilweise Thermounterwäsche unter die normalen Laufsachen, das reicht bei Kälte >0 Grad. Bei Minus Graden gehe ich dann doch lieber aufs Laufband.
Ich finde die Ohrwärmer auch suuuuper süß 🙂 stehen dir echt gut. Und eine tolle alternative zu Mütze und Stirnband 😉 War letzte Woche auch mal wieder im Wald unterwegs und muss sagen dass man da echt drauf achten sollte – eine leichte Kopfbedeckung ist zu empfehlen 🙂
Liebe Grüße
Steffi
Tolles Interview. Ich finde Outdoorsport auch im Herbst und Winter auch echt super 🙂
Hätte ich nie gedacht. Hihi.
Liebe Grüße.
Ich liiiiebe diese Leggin!!!
Grundsätzlich macht es mir schon Spaß, auch im Winter draußen laufen zu gehen und die Kondition zu erhalten. Zur Zeit ist bei uns hier in der Gegend der Winter so mild, dass ich fast täglich laufen könnte. Zeitlich schaffe ich es gerade leider meist nur zweimal die Woche, was mich schon ein bisschen ärgert. Im letzten Winter wäre ich dagegen gerne öfter gelaufen, aber da ist es mir aufgrund des Wetters oft zu gefährlich gewesen. Kälte macht mir zum Beispiel überhaupt nichts aus, solange es trocken ist. Aber wenn es schneit oder es diesen fiesen Scheeregen gibt und man die Glätte nicht richtig einschätzen kann, gehe ich auf keinen Fall mehr laufen. Da habe in der Vergangenheit so viel Glück gehabt, mich nicht verletzt zu haben, dass ich das Training lieber ausfallen lasse, als dass ich eine Verletzung riskiere.