Vielleicht hat es der ein oder andere schon über Instagram mitbekommen, denn in den letzten Monaten hat mich ein richtiges Fieber gepackt was Foodfotografie angeht. Ich wälze Fotografie-Bücher, gehe auf Workshops, durchstöbere Flohmärkte und bastle einen neuen Fotohintergrund nach dem anderen.
Meine Fotos sehen noch lange nicht so perfekt aus, wie bei den klassischen Fotografen-Vorbildern, die man eben so als Foodie hat. Aber es ist mir einfach eine Herzensangelegenheit, mein liebevoll gekochtes Essen hübsch anzurichten, mich mit der Kamera auseinander zu setzen und die Ergebnisse mit der Welt zu teilen. Diese Reise bereitet mir eine große Freude und deshalb möchte ich Euch heute einen kleinen Einblick in meine Arbeit geben.
Foodfotografie mit Blitz
Da meine Heimatstadt nicht gerade mit gutem Wetter gesegnet ist, habe ich mich schon ziemlich zu Beginn meiner „Foodfotografen-Karriere“ mit dem Thema Kunstlicht beschäftigt. Zu deprimierend waren einfach jene unterbelichtete, verwackelte und rauschende Bilder, die meine Kamera gerade im Winter früher gerne ausspuckte. Wofür hat man sich nur die Mühe des Kochens gemacht, wenn man man es sich direkt sparen konnte, die Linse auf das Gericht zu halten, weil inzwischen die Sonne untergangen war?
Für solche lichtarmen Situationen sind Softboxen und Blitzgeräte schon ein wahrer, fast unverzichtbarer Held! Man hat zu jeder Tages- und Nachtzeit die immer gleiche Lichtqualität, wodurch man wahnsinnig flexibel in seiner Arbeit ist. Nicht ohne Grund benutzen die Profis in ihren Studios meist ganze Blitzanlagen.
Aktuell arbeite ich meist mit dem Studioblitz-Equipment mecastudio BL-400 Kit von Metz mecatech. Das Set besteht aus zwei Blitzgeräten mit Softboxen. Zum kabellosen Auslösen nutze ich den Wireless Trigger WT-1, dessen Transceiver auf die Kamera montiert wird. Ein Receiver wird dann an das erste Blitzgerät mit dem Synchronkabel angeschlossen. Das zweite Studioblitzgerät wird drahtlos im Servo-Blitzbetrieb mit ausgelöst. Das klingt für den Laien wahrscheinlich etwas kompliziert, aber ich als totaler Technik-Newb kann Euch versprechen: Es ist total einfach! Selbst ich habe beim allerersten Aufbau nicht länger als 10 Minuten gebraucht und war umso begeisterter, als dann beide Blitze direkt synchron ausgelöst wurden.
Wie ich mein Set diesmal aufgebaut habe, seht Ihr weiter unten in der Skizze. Je nach gewünschtem Effekt probiere ich dann ein wenig herum. Nutze Aufheller (eine Platte aus Styropor) oder Abschatter (ein Stück schwarze Pappe), die ich neben, hinter oder vor dem Objekt platziere. So kann man mit einfachen Mitteln komplett unterschiedliche Stimmungen hervorrufen.
Bei meinem jetzigen Set wollte ich eine Sommerabendstimmung vermitteln. Die „Sonne“ steht sehr tief, es ist schon etwas schattig und ein paar letzte Sonnenstrahlen laufen noch von links nach rechts durch das Bild. Vielleicht sehr Ihr das auch mit ein wenig Phantasie. Worauf ich hinaus will: Wenn Ihr mit Blitzen arbeiten, seid Ihr total flexibel in der Bildkomposition und könnt mit etwas Übung jede Stimmung auf dem Bild hervorrufen, die Euch lieb ist.
ohne Blitz | mit Blitz
Beim Vorher-Nachher Vergleich sieht man ganz deutlich, wie sehr man vom Fotografieren mit Blitz profitieren kann. Die Farben und Kontraste kommen einfach wesentlich besser zur Geltung. Ich finde, selbst der Wein sieht prickliger und frischer aus. Und was noch gut ist: Auf ein Stativ, das sonst bei schlechten Lichtverhältnissen ein absolutes Muss ist, kann theoretisch verzichtet werden, wodurch der Fotograf wieder flexibler wird.
Skizze des Setaufbaus
Und nun soll es natürlich nicht nur rein technisch bleiben. Denn das Rezept für das leckeren Möhrenrisotto möchte ich Euch nicht vorenthalten. Wegen der schönen Farbenpracht ist es ein tolles Gericht, das gut in die bunten Sommermonate passt, aber es ist natürlich auch als Farb- und Vitaminkick in der kalten Jahreszeit eine gute Idee.
Was Risottos angeht, bin ich ein bisschen pingelig und muss sogar gestehen, dass ich in Restaurants noch nie ein Risotto gegessen habe, das mir so schmeckt wie meine selbst gekochten. Ich bin dabei aber auch wirklich nicht sparsam mit Butter, Wein und Parmesan – vielleicht liegt darin also das Geheimnis. Viel Spaß beim Nachkochen!
Möhrenrisotto mit Rucolapesto
Zutaten:
Für das Risotto
- 250 g Risottoreis
- 2 Schalotten
- 1 Knoblauchzehe
- 1/2 Bund Möhren
- 150 g Parmesan
- 50 g Butter
- 2 EL Olivenöl
- 250 ml Weißwein
- 600 ml Gemüsebrühe, erwärmt
- Salz und Pfeffer
Für das Pesto
- 100 g Rucola, geputzt
- 1 Knoblauchzehe
- 50 g Pinienkerne
- 30 ml Olivenöl
- der Abrieb einer halben Bio-Zitrone
- 30 g geriebener Parmesan
Für die glasierten Möhren
- 2 Möhren
- 1/2 TL gemahlene Vanille
- 1 EL Butter
- Die Möhren für das Risotto schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. In einem Topf mit kochendem Salzwasser für 12 Minuten garen. Danach mit einem Pürierstab zu Karottenpüree verarbeiten. Das Püree zur Seite stellen.
- Knoblauch und Schalotten schälen und in feine Würfel hacken. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Schalotten, Knoblauch und Reis darin bei mittlerer Hitze andünsten. Mit Weißwein ablöschen und offen fast vollständig einkochen lassen. Nach und nach die heiße Brühe angießen, sodass der Reis gerade eben bedeckt ist. Unter regelmäßigem Rühren bei milder Hitze offen etwa 25 Min. ausquellen lassen. In den letzten 10 Minuten das Karottenpüree vollständig unterrühren und weiter köcheln lassen.
- Für das Pesto die Pinienkerne in einer fettfreien Pfanne leicht anrösten. Zusammen mit dem Rucola und Olivenöl in einem Multizerkleinerer geben und pürieren. Den geriebenen Parmesan sowie den Zitronenabrieb unterrühren und evtl. mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Für die glacierten Möhren die übrigen 2 Möhren schälen und in Scheiben schneiden. Eine Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen und die Butter darin schmelzen. Die Möhrenscheiben sowie die Vanille hinzugeben und 10 Minuten unter gelegentlichem Umrühren Anschwitzen. Mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.
- Zum Schluss das fertige Risotto mit den glacierten Vanillemöhren und dem Pesto servieren.
* Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Metz mecatech entstanden.
Das sieht großartig aus! Jetzt weiß ich, was es heute Abend bei uns gibt.
Der Wein sieht so prickelig aus, dass ich mich im ersten Moment gefragt habe, ob du Sekt zum Risotto trinkst 🙂
Danke, das freut mich. Lass es Dir schmecken!
Haha, das ist mir später, als ich die Fotos bearbeitet habe, auch aufgefallen. Aber es ist wirklich Weißwein… 🙂