Als ich mich vergangenen Sonntagmorgen noch vor acht Uhr auf den Weg Richtung Innenstadt machte, dachte ich mir, was für ein Glück ich habe und dass ich Euch unbedingt daran teilhaben lassen möchte.
Es hatte den Abend davor pausenlos geregnet, aber irgendwann in der Nacht muss es aufgehört haben. Die Luft war feucht, es wirkte alles wie in einen leichten Nebel gehüllt und das Beste: Die Straßen waren noch komplett leer. Ich machte mich also ganz gemütlich auf den Weg zum Flohmarkt, einer der letzten Großen des Jahres. Nachdem ich mich gut 20 Minuten fast komplett alleine auf den Straßen bewegt hatte, war ich fast schockiert wie voll es schon in der Innenstadt um die Flohmarktstände war. So genoss ich das Bummeln, das Suchen nach Schätzen und die Unterhaltungen mit den Verkäufern. Ihr solltet das auch unbedingt noch mal ausprobieren dieses Jahr! Es ist so schön früh morgens unterwegs zu sein, die feuchtkalte Luft einzuatmen und nach dem Flohmarkt umfangreich zu frühstücken.
Meine Tipps für den Flohmarkt
- Steht rechtzeitig auf! Früh morgens ist die Auswahl noch am größten.
- Oder: Kommt erst kurz vor Flohmarkt-Schluss. Da lassen sich leicht noch ein paar Schnäppchen machen, weil die meisten Verkäufer am liebsten so wenig wie möglich wieder mit nach Hause nehmen möchten.
- Überlegt Euch vorher, worauf Ihr besonders achten möchtet, sonst ist man gerade auf großen Flohmärkten schnell überfordert von der Masse.
- Packt Euch eine kleine Wasserflasche, ein Maßband (für Möbel), ggfl. einen Regenschirm und genügend Taschen und Jutebeutel ein.
- Nehmt ausreichend Geld (Kleingeld) mit. Der nächste Bankautomat könnte weit weg sein und die meisten Verkäufern reservieren ungern Ware länger als für ein paar Minuten.
- Falls Ihr Kleidung shoppen möchtet, zieht ein praktisches Outfit an, damit Ihr möglichst alles vor Ort anprobieren könnt, um Fehlkäufe zu verhindern. Schuhe, zu schnell Rausschlüpfen, Leggins oder weite Röcke über/unter denen man auch mal eine Hose anprobieren könnte. Und ein enges Shirt, über das man auch einen Pulli oder Jacken ziehen kann.
- Ihr müsst Euch auch mal bücken, in Kisten wühlen oder unter die Tische schauen, um Eure Schätze zu finden. Man darf keine Angst haben, andere Dinge anzufassen. Aus einem Meter Sicherheitsabstand lässt sich der „Ramsch“ von den guten Teilen kaum unterscheiden.
- Seht Euch die Waren genau an! Verwaschene und stark getragene Kleidung lasst Ihr besser liegen. Flecken können allerdings oftmals noch beseitigt werden und sind evtl. einen genaueren Blick wert. Möbel und Dekoartikel mit Macken können Charme („Shabby-Look“) haben und mit etwas handerwerklichem Feingefühl und Kreativität in neuem Glanz erstrahlen.
- Handeln! Mit einem Lächeln, Freundlichkeit und etwas Übung ist das Handeln ein Kinderspiel und gehört einfach zum Flohmarkt dazu. Die meisten Verkäufern rechnen ein, dass gehandelt wird und nennen deswegen zuerst einen höheren Preis, der Euch vielleicht erst abschrecken könnte.
- Aber: Nur Handeln, wenn angemessen. Verlangt jemand für eine Kostbarkeit 2 €, dann drückt den Preis nicht noch weiter. Das ist unverschämt und vermittelt eine mangelnde Wertschätzung dem Gegenstand und dem Verkäufer gegenüber. Wenn etwas tatsächlich nur einen geringen Wert hat, ist das selbstverständlich etwas anderes.
Außerdem genießt das Drumherum um den Flohmarkt. Das kulinarische Angebot kann eine tolle Stärkung in einer kleinen Pause sein. Bei meinem vergangenen Flohmarkt in der Kieler Innenstadt reichte das Angebot von Crepes und Softeis, über Bratwurst und Fischbrötchen, bis hin zu veganen Dönern! So früh morgens hat mir aber ein einfacher Kaffee, an dem man sich zudem hervorragend wärmen kann, gereicht.
Hier seht Ihr meine wunderschönen Fundstücke von diesem Flohmarkt-Besuch: ein flauschiger Oversize-Strickpulli (3€), eine Baumwoll-Strickjacke von H&M (3€), braune Echtleder-Stiefel von Reserved, die noch nie getragen wurden (6€) und „Die Mütter-Mafia“ Trilogie von Kerstin Gier (alle ungelesenen Bücher zusammen 5€).
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